2016 Ein verregnetes Gartenjahr
Regen-Regen-Regen ! Über Monate hat es in Deutschland geregnet. In manchen Regionen war es unwetterartig mit schlimmsten Überschwemmungen. Bei uns spielte sich Gott-sei-Dank das Desaster nur im Garten ab.
Vorab ein Überblick im Film:
Tomaten
Von Spanien habe ich tolle Setzlinge mitgebracht. Aus Samen gezogen. Diese hatte ich von meiner lieben Nachbarin Christine, die mich schon im Vorjahr mit den seltenen Tomaten beglückt hatte.
Dieses Jahr waren wieder ein paar ganz besondere Exemplare dabei und gerade dieses Jahr spielt das Wetter auf ganzer Linie nicht mit. Über Monate hat es jeden Tag geregnet und meine Entscheidung die Mehrzahl der Tomaten im Freiland anzubauen war wahrscheinlich falsch.
Obwohl - die feuchte Luft fand auch Zugang ins Gewächshaus und überall habe ich zur Zeit mit Krautfäule zu kämpfen.
Nun reifen sie heran und ich hoffe noch auf viele schöne Tomaten, bevor sie von der Krautfäule völlig dahingerafft werden.
Gemüse
Auch beim Gemüse, vorwiegend Salat, spielte der Regen mit. Sehr langsam kam der Salat hoch und viele Setzlinge waren einfach verfault bevor sie eine Chance hatten. Dann kamen ein paar Tage Bullenhitze und der Salat schoß und wurde hart. Aber grundsätzlich bin ich damit noch zufrieden.
Erdbeeren
ein totales Desaster! Kleine Beeren, das Grün schoss ins Kraut und hat nur noch Nottriebe erzeugt. Ich habe die Erdbeeren entsorgt und werde im kommenden Jahr neue Pflanzen kaufen.
Johannisbeeren
Obwohl ich letztes Jahr die Stöcke falsch geschnitten hatte, bekamen wir reichlich schwarze und Rote Johannisbeeren. Meine Frau hat sie bereits zu königlichen Marmeladen verarbeitet. Endlich hat auch meine Frau nichts mehr gegen schwarze Johannisbeeren, denn die Marmelade ist ein Traum! Nun habe ich als Ergänzung eine Jostabeere (Jochelbeere) im Auge. Sobald ich ein ansprechendes Exemplar finde zieht sie bei mir ein.
Brombeeren
Ich habe 2 Stöcke. Die dornenlose "Reuben" ist prächtig gewachsen. Nun im 3. Jahr brachte sie zum Stand heute bereits über 3 kg Früchte und es sind noch geschätzte 3 kg am Strauch. Die Brombeere trägt ihre Früchte am Holz des Vorjahres. Daher trenne ich die Triebe während des Wachstums. Die neuen Austriebe werden auf eine Seite gezogen und die Fruchttriebe auf der anderen Seite belassen. Nach der Ernte werden die alten Ruten am Boden abgeschnitten. So treibt die Brombeere für das neue Erntejahr an ca. 10-12 Reben neu aus.
Meine 2. Brombeere ist eine spät reifende Tayberry. Sie wird immer am Boden geschnitten, da sie nur am 1-Jahresaustrieb trägt. Die Tayberry ist eine Kreuzung zwischen Himbeere und Brombeere. Die Beere hat leider sehr wenig Platz und steht nun im 2. Jahr und bringt lediglich ein paar kleine Beeren an 2 mageren Trieben. Wir werden sehen.
Säulenobst
Säulenobst klappt eigentlich nur richtig mit Äpfeln. Daher habe ich auch hauptsächlich Äpfel als Säulenobst. Mein ältester Baum ist nun im 4. Jahr bei mir und trägt regelmässig herrliche Äpfel. Ich besitze nun 4 Säulenobst-Äpfel "Suncats", ergänzt um 1 Birne "Condo" und 1 Zwetschge "Imperial". Auch die Zwetschge trägt ein paar einzelne Früchte, direkt am Stamm, im 1. Jahr. Die Säulenobstgehölze wurde jetzt schon zurückgeschnitten auf das max. jeweils 3. Auge vom Stamm. Damit treiben sie für dieses Jahr dort nicht weiter und erhalten Fruchtspieße fürs kommende Gartenjahr.
Apfelbaum ersetzt Feige
Der Feigenbaum ist Geschichte und wurde von einem Interessenten bei mir ausgegraben. Jedes Jahr hunderte von Früchten und nie ist etwas verzehrfertig gereift. Außerdem entwickelte ich eine Allergie gegen die grob behaarten Blätter. Also haben wir uns von der schönen Feige getrennt und einen Halbstamm "Malus Topaz" gepflanzt. Eine anscheinend neue Apfelbaumsorte, die sehr viel versprechend angepriesen wurde. Der Baum entwickelt sich prächtig und ich bin gespannt, was im kommenden Jahr damit passiert.
Rhabarber
Wir hatten bisher nur einen Stock, der nun im 2. Jahr stand und an dem wir dieses Jahr die zum ersten Mal ein paar Stängel geerntet hatten. Weil uns der Rhabarber so gut schmeckt (Marmelade und Kuchen) haben wir am Rande des Grundstücks noch 2 weitere Stöcke gesetzt. Wir Unwissenden! Nun treibt der Stock aus und es wird uns Angst und Bange. Er würde uns wohl als Einzelstock völlig ausreichen. Wenn ich mir das Wachstum des Stockes ansehe, haben wir wohl zukünftig zuviel Rhabarber. Denn einer, dem das miese Wetter gefallen hat ist wohl der Rhabarber "Rheum rhabarbarum" Sorte Holstein Blut. Nun gut - dann gibt es im kommenden Jahr zur Volksbelustigung Rhabarberkuchen aus dem Steinbackofen für meine Nachbarn.
Wein - Tafeltrauben
Ebenfalls ein Desaster und Totalausfall mit den alten Weinstöcken. Der Stock aus dem "Garten-Fachmarkt" r hatte dieses Jahr wieder Mehltau. Mich wunderte es nicht und ich habe garnicht lange gefackelt. Dumm, dass der Gartenfachmarkt uns nicht auf die Möglichkeit von Resistenten Sorten hingewiesen hat, bzw. diese garnicht anbietet.
Ebenfalls ausgetauscht habe ich nun den zweiten Stock. Es war ein Zögling von meinem Nachbarn. Mit einer schönen Traube, wohlschmeckend. Aber die Blätter wurden jedes Jahr von irgendwelchen Insekten verstochen (ähnlich einer Gallwespe) und bekamen immer schrumpelige Erhebungen.
Weil ich mit meinem Weinstock-Fachhändler sehr gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich mir dort nun 2 stark resistente Sorten gekauft. Eine herrlich schmeckende dunkelblaue "Boskoop Glorie" die zusätzlich im Herbst eine rote Laubfärbung bekommt und eine grüne "Arkadia". Meinen Händler habe ich bereits in einem anderen Beitrag empfohlen. Die Lieferungen kommen innerhalb von 2 Tagen. Sind top verpackt, kräftige Stöcke, mit einem großen Wurzelballen und von bester Güte. Empfehlenswert !
Ich will nicht alles aufzählen, was in meinem kleinen Paradies vor sich hinwächst. Doch - ein Wort noch zu meiner kleinen "Orangerie". Die Idee war an der Südwand Zitronen (Spanische Zitrone, Italienische Meyer) für den Frischebedarf zu ziehen. Sowie verschiedene Bitterorangen, sowie 2 Kumquats für Marmeladen. Auch hier hat uns das Wetter dieses Jahr schwer zugesetzt. Geplant ist zwar eine Überdachung - aber leider fehlte wegen anderer Aktivitäten die Zeit dafür, diese herzustellen.
So kam es dann, dass ich vor 2 Monaten derart viel Staunässe hatte, dass die Blätter sich verfärbten und abfielen. Abdecken und Null-Wasser war die radikale Entscheidung. Mit Erfolg. Nun haben sich alle Stöcke wieder erholt und tragen wieder kleine Früchte. Mir wird nur Angst vor der Überwinterung, für die ich noch keinen richtigen Plan habe.
Zu guter Letzt noch ein Wort zu unseren beiden Gründächern. Das Gründach über dem Holzschuppen (links) ist nun im 2. Jahr und war dieses Jahr im Frühjahr schon eine wirkliche Pracht und die reinste Bienenweide. Wie gut, dass die Insekten gleich darunter ein Bienenhotel vorfinden.
Das neue Dach über dem Steinbackofen (rechts) wurde im November letzten Jahres bepflanzt und (dieses Mal, dank dem Regen) es ist alles prächtig angewachsen und treibt wunderbar aus.
Erfahrung
wenn ich eine Erfahrung gemacht habe, dann ist es wie mit der Küche. Es kann nur was Gescheites herauskommen, wenn man etwas Gescheites hineinsteckt. So auch mit Pflanzen. Alle Pflanzen von guten Gärtnereien oder Baumschulen sind um Klassen besser als das Zeug aus den Bau- und Gartenmärkten.
es lohnt sich einen Euro mehr auszugeben und so lange zu suchen bis man das Richtige hat!
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